Erwachsenenbildung produktiv!

Unser Konzept

Wir verstehen Lernen als einen lebenslangen Prozess und Fort- und Weiterbildung als zentrale Voraussetzung für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Ziel unserer Fortbildungen ist es, die Teilnehmer*innen bei der Weiterentwicklung ihrer beruflichen Handlungskompetenz zu unterstützen (KMK 2011: „Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.“).

„Die Zeit verwandelt uns nicht,
sie entfaltet uns nur.“

(Max Frisch)

Im Einzelnen sollen die Fortbildungsaktivitäten des IPLE helfen, die folgenden Kompetenzen weiterzuentwickeln:

  • Fachkompetenz (u.a. Prozesse und Abläufe optimieren, Arbeitsergebnisse kontrollieren, fachlich relevante Theorien aneignen und reflektieren können),
  • Personale Kompetenz (u.a. eigene Stärken und Schwächen kennen und artikulieren, sich flexibel auf neue Situationen einstellen, neue Handlungsoptionen erkennen und in Handeln umsetzen können),
  • Sozialkompetenz (u.a. wertschätzend kommunizieren, angemessenes Feedback geben, kooperativ arbeiten können),
  • Methodenkompetenz (u.a. Lösungsstrategien entwickeln, zielführende Methoden auswählen und entwickeln, kritisch denken  können).

Personbezug, Praxisbezug und Fach- und Kulturbezug sind dabei wichtige Prinzipien des Instituts für Produktives Lernen in Europa (IPLE) in der beruflichen Fortbildung. Auf den Lehr- und Lernprozess bezogen heißt das:

Lernprozesse ausgehend von den Lernenden gestalten durch…

  • Klärung von Erwartungen der Lernenden im Hinblick auf Lernprozess und Lernergebnis
  • Berücksichtigung persönlicher Lerninteressen und Ziele (u.a. an welcher Stelle möchte ich persönlich „weiterkommen“, welche Fähigkeiten möchte ich weiter entwickeln? Welche Kenntnisse benötige ich im Hinblick auf meine berufliche Praxis)
  • Identifizierung von individuellen Lernvoraussetzungen (u. a. welche persönliche Stärken – Fähigkeiten, Eigenschaften, Kenntnisse, Qualifikationen – unterstützen mein berufliches Handeln, welche gilt es weiterzuentwickeln? Welche Werte und Haltungen behindern oder befördern mein Handeln? Welcher Lerntyp bin ich, was befördert oder behindert meinen Lernprozess?)
  • Abgleich persönlicher Lerninteressen, Ziele und Voraussetzungen mit konkreten Lernerfordernissen und Rollenerwartungen (u.a. welche persönlichen Voraussetzungen befördern bzw. behindern das Erfüllen von äußeren Anforderungen/Erwartungen? Wie schätze ich mich selbst ein, wie sehen mich andere?)

Lernprozesse ausgehend von den Anforderungen der konkreten beruflichen Alltagspraxis gestalten durch:

  • Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Erwartungen in der beruflichen Alltagspraxis (u.a. Welche Anforderungen stellen andere an mich? Welche Vorstellungen habe ich selbst von den Anforderungen meiner beruflichen Praxis?)
  • Auswertung beruflicher Erfahrungen und Kompetenzen (u.a. Was läuft im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Schüler*innen, Auszubildenden, Kund*innen etc. gut, was läuft weniger gut?)
  • Reflexion von Herausforderungen und Situationen aus der eigenen beruflichen Praxis (u.a. Welche Situationen erlebe ich als schwierig und wie kann ich damit umgehen?)

Lernprozesse ausgehend von fachlichen Erkenntnissen und Theorien gestalten durch:

  • Reflexion von fachlich relevanten Theorien und Modellen (u.a. Lerntheorien, Beratungsmodelle)
  • Anwendung von Theorien und Modellen auf die berufliche Praxis und das persönliche Handeln (u. a. Lerntypenmodell, Persönlichkeitsmodell)

Das IPLE berücksichtigt bei der Planung von Lern- und Lehraktivitäten insbesondere die folgenden übergeordneten Prämissen:

  • Erfahrung ist ein wichtiger Lerngegenstand. Praxis und Theorie werden systematisch miteinander verbunden. Durch Personbezug (individuelle Berufspraxis), Anwendungsbezug und Transfermöglichkeit wird die Motivation gesteigert ist und ist das Erlernte nachhaltiger.
  • Eine positive Beziehung und wertschätzende Kommunikation zwischen Seminarleiter*in und Seminarteilnehmer*innen und innerhalb der Seminargruppe hat erheblichen Einfluss auf den Lernerfolg.
  • Heterogenität in der Seminargruppe ist der Normalfall. Die Teilnehmer*innen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, z. B. in ihrer Motivlage, ihrer Leistungsfähigkeit, ihrem Lerntempo und ihrem Lernstil. Die unterschiedlichen Voraussetzungen werden als Chance für Lernaktivitäten gesehen; sie befördern Wahrnehmungs- und Reflexionsprozesse, einen Perspektivwechsel und sie bereichern den Erfahrungsaustausch in der Seminargruppe.

Unsere Fortbildungsarbeit im beruflichen Kontext beruht auf …

  • den Prinzipien des Produktiven Lernens: Personbezug, Praxisbezug, Fach- und Kulturbezug
  • einer lösungsorientierten Herangehensweise, u.a. Probleme bieten Chancen für Weiterentwicklung, Jede*r hat Ressourcen und Fähigkeiten um Probleme selbst zu lösen, das Gelingen in der Gegenwart gibt Hinweise auf Schritte in der Zukunft, Problem müssen nicht erst analysiert werden um Lösungen zu finden
  • einer systemischen Betrachtung, u.a. Achtung vor der Eigendynamik des Systems; Arbeit mit Angeboten, die Wirklichkeit anders und neu zu sehen unter Einbeziehung unterschiedlicher Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche (u.a. Wie können die Beteiligten ihre Möglichkeiten so zusammenbringen, dass ein gutes Ergebnis erzielt wird?)