Haben Sie vom Produktiven Lernen erfahren und möchten gern mehr darüber wissen?
Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, schön, dass Sie hier sind. Auf dieser Seite möchten wir Sie über das Produktive Lernen informieren. Mit dem Video erfahren sie viele wichtige Informationen zum Aufbau des Produktiven Lernens und welche Zukunftschancen sich daraus für ihr Kind ergeben können. Weiter unten in dem FAQ Bereich finden sie zu speziell ausgewählten Fragen unsere Antworten.
Sollten Sie dennoch Fragen haben, die wir hier nicht beantworten konnten, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Bitte beachten Sie, dass jede Schule die Möglichkeit hat, innerhalb der Bestimmungen der Rahmenkonzeption eine schulspezifische Konzeption zu entwickeln und es daher auch zu Abweichungen oder Spezifizierungen bei den Schulen kommen kann. Wenn Sie konkrete Fragen bzw. Interesse an einem Standort haben, dann empfiehlt es sich, sich direkt and den Standort zu wenden und diese Fragen dort zu klären.
Ihr Kind lernt mit anderen Jugendlichen in einer kleinen Lerngruppe, von 10-13 Jugendlichen, die ein anderes Lernen brauchen, als ihnen die Regelschule bieten kann (mehr Praxis, weniger Theorie, stärkere Lehrer/Schüler-Beziehung, direkte Ansprache, anderes Lernniveau).
Die Jugendlichen im Produktiven Lernen brauchen Zeit und Übung, um diese neue Form des Lernens zu verstehen und zu verinnerlichen. Dass Bildung Persönlichkeitsbildung sein kann, muss von ihnen erst wiederentdeckt werden.
Zu Beginn des PL lernen sich die Jugendlichen ausführlich kennen, erlernen die soziale Normen und Regeln der Klassengemeinschaft auf ein Neues und bleiben für die 2 Jahre verlässlich zusammen.
Im PL haben die Jugendlichen die Chance ihr Lernen nach ihren Interessen und Fähigkeiten selbst zu gestalten. Hierfür stehen den Jugendlichen 2 Pädagog*innen unterstützend zur Seite in dem individuelle Lösungen erarbeitet werden können (Häufigere kurze Pausen, Stillarbeitsplätze, kleine Lerngruppen, Themen nach Interesse wählen, gezielte Prüfungsvorbereitung).
Gemeinsam mit den Pädagog*innen erarbeiten die Jugendlichen individuelle Lernaufgaben, die ihren Leistungsvermögen entsprechen und im Bezug darauf bewertet werden. Die Prüfungen absolvieren alle mit den gleichen Bedingungen, allerdings können für die Jugendlichen mit diagnostizierter LRS oder Dyskalkulie ein Nachteilsausgleich (Mehr Zeit, Hilfsmittel etc.) oder Notenschutz (Schriftliche Arbeiten werden weniger berücksichtigt) beantragt werden. Hilfreiche Informationen finden Sie auch hier: https://www.bvl-legasthenie.de/
Bei der Verknüpfung der Praxiserfahrungen mit den fachlichen Inhalten, die in der Schule erarbeitet werden, fließen natur- und gesellschaftswissenschaftliche Fachinhalte in die Lerninhalte der Jugendlichen mit ein.
Darüber hinaus beschäftigen sich die Jugendlichen mehrmals im Jahr in den Lernbereichen (Natur und Technik, Mensch und Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft) mit diesen Fachgebieten. Die Lernvorhaben sind meist fachübergreifend und projektorientiert.
Die Jugendlichen lernen an 5 Tagen, nur dass sie in der Schule und in den Praxiseinrichtungen lernen. Sie lernen die herkömmlichen Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch, haben aber auch praxisbezogene Aufgaben, wie Erkundungsaufgaben, Erschließungsaufgaben, in denen die für die Abschlussprüfungen nötigen Kompetenzen (Vorgangsbeschreibungen, analytisches Schreiben etc.) geübt werden. Zusätzlich erhalten die Jugendlichen gezielte Prüfungsvorbereitung.
Jedes Trimesters erhält ihr Kind einen Bildungsbericht und ein Punktezeugnis, welcher den Bildungsverlauf des Kindes persönlich abbildet. Die Punkte werden auch in Noten ausgewiesen und sind somit vergleichbar mit den bekannten Zeugnissen. Das PL-Zeugnis ist genauso anerkannt und gleichwertig wie ein Zeugnis von einer Regelschule. Mit de Abschluss des PL erhält ihr Kind einen anerkannten und gleichwertigen Schulabschluss.
Dies ist abhängig von den Regelungen im Bundesland. In den meisten Bundesländern mit PL gibt es in der Sek I keine Versetzung mehr, daher auch nicht in PL. In Sachsen gibt es noch eine Versetzung, da kann das Kind auch Sitzenbleiben. Die Regelungen entsprechen den jeweiligen des Bundeslandes. In MV ist das PL in der „Flexiblen Schulausgangsphase“ organisiert und damit die Orientierung an Schuljahres aufgehoben, stattdessen gibt es Anspruchsebenen, die „zumindest theoretisch“ auch innerhalb des Schuljahres gewechselt werden können.
Eine freiwillige Wiederholung einer Klassenstufe ist ganz normal möglich, auch entsprechend der Regelungen des Bundeslandes.
Ein Schuljahr verläuft in 3 Trimestern und gibt ihrem Kind insgesamt 6 Mal die Gelegenheit sich in unterschiedlichen Praxiseinrichtungen auszuprobieren, weiterzuentwickeln und das Gelernte zu vertiefen. Somit erhält ihr Kind einen deutlichen Vorsprung im Vergleich zur Regelschule was die Intensität und Breite der Berufsorientierung sowie die Menge an Praxiserfahrungen anbelangt. Durch die langen Praxisphasen lernt ihr Kind den Betrieb sehr gut kennen und der Betrieb ihr Kind. Was obendrein die Chance auf einen Ausbildungsplatz deutlich verbessert.
Zu Beginn des PL erhalten die Jugendlichen bei der Praktikumsplatzsuche viel Unterstützung durch die Pädagog*innen. Ziel der 2 Jahre im PL ist zunehmend Selbständigkeit zu entwickeln, dass heißt die Jugendlichen sollen immer selbständiger Praxisplätze ausfindig machen, ihre Bewerbung vorbereiten und Kontakt aufnehmen.
Das ist sogar gewünscht! Grundsätzlich ist es ein Ziel im PL, dass die Jugendlichen selbständig ihre Praxisplätze suchen, die ihrem Interesse und Lernbedürfnis entsprechen. Das können bis zu 6 verschiedene Praxislernorte in 2 Jahren sein.
Durch eine positive und nachhaltige Zusammenarbeit der Standorte mit den Betrieben, können Schüler*innen oftmals auf einen Pool an Betrieben zurückgreifen, mit denen die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert.
Die Jugendlichen werden frühzeitig angeleitet und darin unterstützt einen Praxisplatz zu suchen. Sollten sie Schwierigkeiten bei der Praxisplatzsuche haben, erhalten sie Hilfestellungen von den Pädagog*innen, z.B. Empfehlungen zu Praxislernorten.
Ja, das ist möglich und muss aber mit der jeweiligen Schulleitung und auch mit dem Schulrat gesprochen werden.
Beispiel: Ein Jugendlicher aus Berlin besucht in Sachsen Anhalt einen Praxislernort in einer Schmiede und wohnt dort bei dem Schmied in der Azubiwohnung an den Praxistagen. An den Schultagen kommt er nach Berlin.
Achtung: In Schleswig-Holstein soll das Lernen in der Praxis möglichst im Wirtschaftsraum des Landkreises stattfinden.
Sofern es die Bestimmungen des jeweiligen Schulstandortes zulassen, ist das prinzipiell möglich. In der Rahmenkonzeption des Produktiven Lernens ist es aber vorgesehen, dass die Jugendlichen jedes Trimester einen neuen Praxislernort kennenlernen.
Dies ist abhängig vom Bundesland. In Berlin und SH gibt es keine. Brandenburg, MV und Sachsen haben die ansonsten üblichen Regelungen. In MV gilt der Praxislernort als Schulort und auch dahin können die Jugendlichen mit dem Schülerticket fahren.
Das Lernen in der Praxis ist eine schulische Veranstaltung und wird daher nicht entlohnt. Es gelten die gesetzlichen Regelungen für Schüler*innen in einem Betriebspraktikum. Bitte beachten Sie hierfür die bundeslandspezifischen Regelungen.
Eine Übersicht über die Standorte die Produktives Lernen in Deutschland anbieten finden Sie auf unserer Website unter dem entsprechendem Bundesland.
Informieren sie sich bitte in ihrem jeweiligen Bundesland welche Schulen eine PL-Klasse führen und wenden sie sich gern direkt an den jeweiligen PL-Standort. Alle wichtigen Informationen zum Bewerbungsverfahren finden sie auf den Websites der jeweiligen PL-Schulen.
Ja. Am Ende der Schuljahre absolviert ihr Kind die Abschlussprüfung wie an jeder anderen Schule auch. Hierfür erhalten die Jugendlichen gezielt Prüfungsvorbereitung. Besteht ihr Kind die Prüfung bekommt es einen regelrechten und anerkannten Schulabschluss. Je nach Leistung und Bundesland kann das ein Haupt- oder mittlerer Schulabschluss sein.
Eine Übersicht über die gängigen Schulabschlüsse finden Sie auf der Internetseite von Bildungstor.
Ja. Am Ende der Schuljahre absolviert ihr Kind die Abschlussprüfung wie an jeder anderen Schule auch. Hierfür erhalten die Jugendlichen gezielt Prüfungsvorbereitung. Besteht ihr Kind die Prüfung bekommt es einen regelrechten und anerkannten Schulabschluss. Je nach Leistung und Bundesland kann das ein Hauptschul- oder mittlerer Schulabschluss sein.
Rechtlich ist ein „Quereinstieg“ möglich, genauso wie ein vorzeitiges Verlassen. Ein Einsteigen zum zweiten Jahr ist in der Handhabe der meisten Standorte in Ausnahmefällen möglich, wenn der PL-Standort es möchte und z.B. durch Abgänge ein Platz frei geworden ist. Der Grund ist, dass ein Einsteigen zum zweiten Jahr nicht ratsam ist, weil es in der Regel das Abschlussjahr ist und die Umstellung auf die neue Lernform im PL und gleichzeitig die Vorbereitung auf die Prüfungen eine unnötige Doppelbelastung für die Jugendlichen bedeutet: Der neu hinzukommende Jugendliche kennt viele Dinge nicht, die für andere schon selbstverständlich sind (SPA, Beratung, Erschließung, etc. ), die Gruppendynamik verändert sich und gleichzeitig steigen die Anforderungen, daher sinken die Erfolgsaussichten.
Ja. Sind die Rahmenbedingungen (Gute Noten und Platz auf der gewünschten weiterführenden Schule) erfüllt, kann ihr Kind nach dem PL die weiterführende Schule besuchen und einen höheren Schulabschluss anstreben.
Bei dem PL handelt es sich um ein schulisches Angebot. Nur Schüler*innen der SEK I (8., 9. und 10. Klasse) die noch schulpflichtig sind, können am PL teilnehmen.
Nein, das Produktive Lernen ist ein anerkannter Bildungsgang an allgemeinbildenden Schulen. Der Besuch einer öffentlichen Schule (Grundschule und der anschließenden weiterführenden Schule) ist in Deutschland kostenlos. Dadurch soll das Recht auf eine Schulbildung unabhängig vom Einkommen der Eltern gesichert werden.