Produktives Lernen in Sachsen

Das Produktive Lernen ist im Rahmen des ESF-Projektes Produktives Lernen im Freistaat Sachsen (2008 – 2014) an acht Oberschulen eingeführt worden. Ca. 600 Schüler*innen haben in diesem Zeitraum am Produktiven Lernen teilgenommen. Die Ergebnisse der Evaluation dieses Projektes sind im Endbericht zur externen Evaluation des Instituts für Schulpädagogik an der Universität Rostock 2013 sowie im Abschlussbericht des IPLE 2014 dargestellt.

Um die Nachhaltigkeit des Projektes zu gewährleisten, wurde im Zeitraum 01/2015 – 09/2017 ein ESF-Projekt zur Qualitätssicherung des Produktiven Lernens durchgeführt (Ergebnisse vgl. Abschlussbericht zum ESF-Projekt Produktives Lernen im Freistaat Sachsen für den Zeitraum 2015 – 2017).

Aktuell wird Produktives Lernen an neun sächsischen Oberschulen angeboten.

Das Bildungsangebot in Sachsen im Überblick

Rechtlicher Status

Regelangebot seit 01.08.2018

Regelungen vgl. „Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus über die Durchführung des besonderen Bildungsweges Produktives Lernen im Freistaat Sachsen (VwV Produktives Lernen)“

Zielgruppe

Schüler*innen, die einer besonderen Förderung bedürfen, um einen dem Hauptschulabschluss gleichgestellten Abschluss zu erreichen

Zielsetzung

Schüler*innen mit einem stärker praxisbezogenen Bildungsangebot zu einem Schulabschluss führen und sie bei der Entwicklung konkreter beruflicher oder schulischer Anschlussperspektiven unterstützen

Beteiligte Schulen

Produktives Lernen wird an den folgenden Oberschulen angeboten:

Oberschule „Am Körnerplatz“ (Chemnitz)
Oberschule „Am Holländer“ (Döbeln)
121. Oberschule „Johann Georg Palitzsch“ (Dresden)
Lessing-Oberschule Freital-Potschappel (Freital)
Oberschule Hoyerswerda (Hoyerswerda)
Caroline-Neuber-Schule Oberschule der Stadt Leipzig (Leipzig)
Helmholtzschule Oberschule der Stadt Leipzig (Leipzig)
Pestalozzi-Oberschule (Meißen)
Dr.-Chr.-Hufeland-Oberschule (Plauen)

Schulabschlüsse

Dem Hauptschulabschluss gleichgestellter Abschluss, qualifizierender Hauptschulabschluss für Schulfremde

Besonderheiten

Dreijähriges Fortbildungsstudium Produktives Lernen in Europa für die beteiligten Lehrkräfte, Abschluss: Zertifikat

Fachliche Begleitung

Regionale Standorte des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB)

Fachberaterinnen des Produktiven Lernens in Sachsen

Institut für Produktives Lernen in Europa (IPLE), Durchführung des Fortbildungsstudiums

Weitere Infos

Institut für Produktives Lernen 

Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Interessante Informationen zu den Abschlüssen und Anschlussperspektiven der Teilnehmer*innen des Schuljahres 2022/2033 finden Sie in dem Auszug aus dem aktuellen Entwicklungsbericht. Erhalten Sie hier einen schnellen Überblick über die wichtigsten Informationen:

Wichtige konzeptionelle Eckpfeiler des Produktiven Lernens

  • die freiwillige Teilnahme der Schüler*innen,
  • das Aufnahmeverfahren, das den Schüler*innen und Pädagog*innen ermöglicht zu entscheiden, ob das Produktive Lernen eine für ihn bzw. sie geeignete Bildungsform ist,
  • die sechswöchige Orientierungsphase zu Beginn der 8. Klasse, die in das Produktive Lernen einführt und das Aufnahmeverfahren mit der endgültigen Aufnahme in das Bildungsangebot abschließt,
  • die Individualisierung von Lernprozessen, ausgehend von Tätigkeitserfahrungen an selbstgewählten Praxislernorten (Betriebe, soziale und kulturelle Einrichtungen) und ausgehend von den Voraussetzungen und Interessen des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin,
  • die curriculare Verbindung des Lernens in der Praxis mit dem schulischen Lernen,
  • der Austausch über die Praxiserfahrungen und das gemeinsame Lernen in Gruppen, insbesondere der Kommunikationsgruppe,
  • die Individuelle Bildungsberatung als wichtige Gelenkstelle zwischen dem Lernen in der Praxis und dem schulischen Lernen,
  • die Leistungsbewertung, die individuelle Entwicklungen in den Blick nimmt, die Selbsteinschätzung der Schüler*innen anregt und miteinbezieht und eine positive Feedbackkultur befördert.

Weitere Informationen

Das Produktive Lernen wird aus Mitteln des Freistaats Sachsen sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.