Ein verankerter Projektlerntag in Klasse 7
Projektziele:
Der Projektlerntag hat den Anspruch, allen Schüler*innen der jeweiligen Schule in der 7. Jahrgangsstufe an einem Tag in der Woche ein lebens- und praxisnahes Lernangebot zu machen, das Bildung individualisiert, Wissen greifbar macht und Lernen für die Schüler*innen zu einer freudvollen Erfahrung werden lässt. Alle Schüler*innen der 7. Jahrgangsstufe nehmen wöchentlich an einem ganzen Schultag an einer HEE-Projektlerngruppe teil.
Die an HEE beteiligten Lehrer*innen bieten Projektlerngruppen an, die auf ihrer Einschätzung der Schülerinteressen, aber auch auf eigenen Interessen und Fähigkeiten beruhen. Die Schüler*innen wählen ein Projektangebot aus, an dem sie sich im kommenden Schuljahr beteiligen möchten. Die Projektlerngruppen bieten einen Tätigkeitskontext, so dass die teilnehmenden Schüler*innen von praktischen Erfahrungen ausgehend eine theoretische Reflexion beginnen können und auf diese Weise Wissen und Wissensnutzung erfahren.
Basierend auf den Prinzipien und Methoden des Produktiven Lernens soll HEE den Jugendlichen ab dem 7. Jahrgang durch eine Stärkung von Selbstständigkeit und durch Tätigkeitserfahrungen eine erste berufliche Frühorientierung bieten. Die Tätigkeitserfahrungen bieten Anlass für Recherchen und Reflexionen der gewonnenen Erfahrungen und bringen dadurch Praxis und Theorie in einen Zusammenhang.
Ein Projektlerntag pro Woche – Bildungsmotor oder verlorene Zeit?
Die bestehenden HEE-Projektlerngruppen können auf eine breite Palette an Tätigkeitsprojekten aus unterschiedlichen Bereichen blicken, z. B. aus den Bereichen Gastronomie, Handwerk, Eventmanagement, Theaterproduktion, Internetradio, Natur und Umwelt, Stadtgeschichte/-erkundung. Im Zusammenhang von Tätigkeiten und Erfahrungen werden Kenntnisse in Mathematik, Deutsch, Englisch und Natur und Technik erworben oder aufgefrischt.
Die Bildungsqualität von HEE zeigt sich nach Einschätzung der Pädagog*innen vor allem in Form von Kompetenzen und Fähigkeiten, die die Jugendlichen durch ihre Teilnahme an HEE ausbauen können oder neu erlernen. Neben den praktischen Fertigkeiten sind das am häufigsten methodische Kompetenzen, die auch in anderen Unterrichtsfächern relevant werden, z. B. das Recherchieren zu einem Thema oder einer Fragestellung, das Filtern von Informationen, das Präsentieren von Themen und Inhalten auf Plakaten, in Vorträgen oder durch Multimedia-Präsentationen, das strukturierte Vorgehen und Planen bei einem Arbeitsauftrag oder auch die Einteilung der Arbeitszeit.
Auch die sozialen Fähigkeiten der Jugendlichen wachsen. Die Jugendlichen lernen insbesondere, miteinander zu kommunizieren, ihre Ideen einzubringen und für diese zu argumentieren. Sie entwickeln sich zu „Teamplayern“, die rücksichtsvoll miteinander umgehen und auf die Stärken und Schwächen der Teammitglieder achten. Sie werden zunehmend versierter im Geben und Nehmen von Feedback und können wertvolle und zielführende Hinweise für ihre Mitschüler*innen geben. Ebenso lernen sie, Ängste und Hemmungen zu überwinden, sei es beim Führen von Interviews, bei Telefonaten mit Kooperationspartner*innen oder beim Vorstellen von Produkten auf Messen vor Publikum. Dabei erwerben sie auch die Fähigkeit, der jeweiligen Situation angemessen zu sprechen und aufzutreten.
Durch das erhöhte Maß an Partizipation lernen die Schüler*innen Einfluss zu nehmen. Dabei lernen sie auch, ihre Lernbedürfnisse zu erkennen und zu formulieren, für sich Verantwortung zu übernehmen und dass sie selbst aktiv werden müssen, um etwas zu verändern.
Möchten Sie einen wöchentlichen Projektlerntag an Ihrer Schule realisieren?
Ansprechpartner:
Erfahren Sie mehr über den Projektlerntag an Hand der Dokumentation des Pilotprojektes HEE in Mecklenburg-Vorpommern.