Das Institut für Produktives Lernen in Europa e.V.

Das Institut besteht aus dem gemeinnützigen Verein IPLE e. V. und seiner 100%igen Tochter, der Productive Learning GmbH.

Das IPLE wurde 1991 von Diplom-Pädagogin Ingrid Böhm und Prof. Dr. Jens Schneider als An-Institut der Alice Salomon Hochschule Berlin gegründet und ist seitdem im Bereich der Schulentwicklung, Lehrerfortbildung und Erwachsenenbildung tätig. Das IPLE ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Satzungszweck der Förderung der Bildung.

Das IPLE entwickelt seit über 30 Jahren Konzepte für den schulischen und außerschulischen Bildungsbereich, die eine Individualisierung von Lernprozessen, das Lernen in gesellschaftlichen Ernstsituationen und die Verbindung zwischen praktischen Erfahrungen und schulischem Lernen zum Ziel haben. Ein besonderes Bildungsangebot ist das Produktive Lernen.

In Kooperation mit den Bildungs- bzw. Kultusministerien hat das IPLE in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ESF-geförderte bzw. landesfinanzierte Schul- und Modellversuche an über 100 Schulen zum Produktiven Lernen vorbereitet, durchgeführt und evaluiert.

In allen Projekten werden die „Akteure“ durch eine systematische regionale und überregionale Vernetzung in den Entwicklungsprozess einbezogen. Durch einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten und durch eine prozessbegleitende Evaluation wird die Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit befördert.

Das International Network of Productive Learning Projects and Schools (INEPS), das 1991 vom IPLE gegründet wurde, ermöglicht darüber hinaus einen europaweiten fachlichen Austausch.

Im Einzelnen beschäftigt sich das Institut mit:

  • der wissenschaftlichen Begleitung von mehrjährigen Entwicklungsprojekten zum Produktiven Lernen sowie der Qualitätssicherung des Produktiven Lernens,
  • der Schulentwicklung im Allgemeinen, insbesondere durch Weiterentwicklung von Konzepten zur Individualisierung von Lernprozessen, zu berufsvorbereitendem und praxisbezogenem Lernen und zur Verzahnung von Praxis und schulischem Lernen,
  • der Unterstützung von Schulen und pädagogischem Personal durch Fortbildung und Supervision, Beratung und Prozessbegleitung sowie durch Vorbereitung und von Durchführung von schulinternen Veranstaltungen wie z. B. Studientage,
  • der Durchführung von Projekt- und Programmevaluationen.

Der Vorstand des IPLE e.V. setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Bettina Völter, Prof. Dr. Francesco Cuomo und Heike Borkenhagen (Institutsleitung).


Productive Learning GmbH

Die Productive Learning GmbH ist eine gemeinnützige 100%ige Tochter des Instituts für Produktives Lernen in Europa e. V. (IPLE) und ist seit ihrer Gründung im Bereich der europaweiten Bildungsförderung, Erwachsenenbildung, Lehrkräftefortbildung und Qualitätssicherung tätig.

Im Einzelnen gehören dazu:

  • die Initiierung von internationalen Projekten Produktiven Lernens, einschließlich Prozessbegleitung durch Beratung, Qualifizierung und Projektevaluation,
  • internationale Seminare für in Europa tätige Lehrkräfte und anderes Schulpersonal,
  • internationale Vernetzung und Austausch,
  • Fort- und Weiterbildung von Pädagog*innen Produktiven Lernens im Rahmen der Qualitätssicherung.

Die GmbH wurde 2003 gegründet. Die Geschäftsführer*innen sind Heike Borkenhagen und Holger Mirow.


Konzeptionelle und curriculare Entwicklung für die Umsetzung von Projekten in Schulen und Bildungseinrichtungen

Das IPLE unterstützt Schulen in ihrer Schulentwicklung und außerschulische Bildungsprojekte in ihrer Bildungsarbeit durch Beratung und Weiterbildung. Dabei geht es um Bildungsangebote, die eine curriculare Verbindung von Theorie und Praxis zum Ziel haben, individuelle Berufsorientierung in die Allgemeinbildung integrieren und/oder Lernprozesse stärker individualisieren wollen. Beispiele hierfür sind das Projekt Zivilgesellschaftliches Engagement“ und die Entwicklungsgruppe „Physical City – Natur und Technik in der Stadt“ an Berliner Schulen sowie der Schulversuch Handeln, Entdecken, Erkunden (https://www.iple.de/RegionaleFobi-Berlin.htmHEE)“ im 7. Schuljahr in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein komplexes Bildungsangebot ist das Produktive Lernen. Es wurde seit Ende der 1980er Jahre entwickelt und europaweit erprobt. In Kooperation mit den Bildungs- und Kultusministerien hat das IPLE in BerlinBrandenburgMecklenburg-VorpommernSachsenSachsen-AnhaltSchleswig-Holstein und Thüringen überwiegend ESF-geförderte Schul- und Modellversuche an insgesamt etwa 100 Schulen zum Produktiven Lernen vorbereitet, durchgeführt und evaluiert.


Beratung von Organisationen, Teams, Schulen und Lehrkräften

Beratung ist ein zentrales Element unserer Aktivitäten, wenn es um Veränderungen oder um die Einführung und Umsetzung neuer Bildungsansätze und Projekte geht. In Beratungen werden Organisationen, Teams, Lehrkräfte, Kollegien, Schulen oder Bildungseinrichtungen unterstützt bei:

  • Veränderungsprozessen
  • Konzeptentwicklung und deren Umsetzung in die (pädagogische) Praxis
  • Evaluation der pädagogischen Arbeit
  • Teamarbeit und Teamentwicklung

Unser Beratungsansatz ist personenzentriert, systemisch und non-direktiv. Wir legen Wert auf Vertrauen, Respekt und ein gutes Miteinander. Ziele werden gemeinsam vereinbart und wenn nötig angepasst.

Als besondere Form der Beratung bieten wir auch Supervision und Coaching von Einzelnen und Teams an. Besonders geeignet ist diese Art der Beratung für Fallbesprechungen, zur Teamentwicklung, zur Begleitung der Rollenentwicklung sowie zur Klärung aktueller Herausforderungen.


Fort- und Weiterbildung

Unsere Angebote im Bereich der Fort- und Weiterbildung sind teilweise gebunden an Projekte (z. B. Einführung des Produktiven Lernens) und dienen dann der Qualifizierung von Lehrkräften oder Multiplikator*innen für das Projekt. Dies sind z. B.

  • Zertifiziertes zwei- bzw. dreijähriges Weiterbildungsstudium „Produktives Lernen in Europa“
  • Zertifiziertes zweieinhalb- bzw. dreijähriges Weiterbildungsstudium „Projektberatung für Produktives Lernen
  • Fortbildungsangebote für Projektberater*innen des Produktiven Lernens und Projektmoderator*innen

Weitere Fortbildungsangebote sind offene Angebote für Lehrkräfte in einer Region, wie z. B.

  • Fortbildungsangebote für Lehrkräfte in Berlin
  • Fortbildungsangebote für Lehrkräfte im Rahmen von IOS Brandenburg

Darüber hinaus bieten wir Fortbildung für diverse Organisationen und in verschiedenen Umsetzungsformaten an. So haben wir beispielsweise gute Erfahrungen mit:

  • Themenzentrierte Weiterbildungsveranstaltungen, z. B. „Lernprozesse gestalten“
  • Studientage für Kollegien zu einem Themenkomplex, z. B. zur Schulprogrammentwicklung
  • Workshops und Werkstätten zu festgelegten Themen, z. B. zur Entwicklung eines Konzepts zur Berufsorientierung
  • Entwicklungsgruppen zur konstanten Entwicklung eines Schwerpunkts, z. B. „Zivilgesellschaftliches Engagement“ für Berliner Lehrkräfte
  • Fortbildungstage zu einzelnen Themen, z. B. „Umgang mit Konflikten“
  • Supervision und Coaching

Die folgenden Materialien stehen den Pädagog*innen im Weiterbildungsstudium Produktives Lernen in Europa zur Verfügung:

  • Curriculum-Rahmen für das Produktive Lernen
  • Werkzeugkästen: Deutsch, Mathematik und Englisch im Produktiven Lernen, Lernen in der Praxis & Kommunikationsgruppe im Produktiven Lernen
  • Mathematische Lernpakete
  • Reader: Die Orientierungsphase im Produktiven Lernen, Englisch im Produktiven Lernen

Hybrides Lernen, Lernplattform

Unsere Fortbildungen sind in der Regel Präsenzveranstaltungen mit einer methodischen Vielfalt, die das Lernen abwechslungsreich, im Austausch mit anderen und durch Ausprobieren und Üben ermöglicht. Zusätzlich haben wir eine Lernplattform, die unsere Angebote ergänzt und wir führen hybride Veranstaltungen durch, die teilweise in Präsenz stattfinden und teilweise auf unserer Lernplattform oder unterstützt durch Videokonferenzen und andere digitale Tools wie z.B. Padlets.


Internationale Vernetzung, Organisation und Ausrichtung internationaler Kongresse und Seminare

Das IPLE wurde 1991 als europäisches Institut gegründet; Schulentwicklung war und ist für das Institut nicht nur ein nationales, sondern auch ein universelles Thema. Dies bestätigt sich in der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Pädagog*innen aus anderen europäischen Ländern und den USA.

Das 1991 gegründete International Network of Productive Learning Projects and Schools (INEPS) hat heute 50 Mitglieder (überwiegend Institutionen und Schulen) in 15 europäischen Ländern und den USA (vgl. www.ineps.org).

Die internationale Arbeit verfolgt die folgenden Ziele:

  • Fachlicher Austausch und methodische Weiterentwicklung des Produktiven Lernens durch regelmäßige Arbeitskongresse
  • Durchführung gemeinsamer Entwicklungsprojekte
  • Thematische Jugendkongresse
  • Internationale Austauschprojekte für Jugendliche und Pädagog*innnen
  • Vorbereitung des Lernens in der Praxis im Ausland für Jugendliche im Produktiven Lernen
  • Qualifizierung von Pädagog*innen im Rahmen von internationalen Seminaren

Projektevaluation

Begleitung der Schulen bei der Evaluation ihrer pädagogischen Arbeit

Wichtige Instrumente der beständigen Verbesserung und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit ist ihre kontinuierliche Dokumentation, Auswertung und Evaluation. Das IPLE unterstützt Pädagog*innen dabei durch

  • Prozessberatung
  • Beratung zu Evaluationsmethoden und Textarbeit
  • Entwicklung von Evaluationsleitfäden

Evaluationsschwerpunkte und Erhebungen des IPLE

In der Einführung und Begleitung von komplexen Projekten wie dem Produktiven Lernen bietet das IPLE Auswertung und Analyse durch verschiedene Evaluationsschwerpunkte, wie z. B.

  • Sekundärevaluation von Jahresevaluationen der an den Projekten beteiligten Schulen
  • Befragung der Schüler*innen in Berlin zu ihrer Schulbiografie und zu ihrer Bildungsentwicklung im Produktiven Lernen mittels narrativer Interviews
  • Bildungsverläufe in Mecklenburg-Vorpommern mittels qualitativer Interviews (Längsschnitt)
  • Teilnehmer*innenbefragung in Mecklenburg-Vorpommern am Ende des zweijährigen Bildungsganges zur Realisierung von Curriculum und Methodik des Produktiven Lernens
  • Elternbefragungen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt zur Zufriedenheit mit dem Bildungsangebot Produktives Lernen und der Entwicklung ihrer Kinder mittels Fragebogen, in Sachsen zusätzlich qualitative Interviews
  • Mentor*innenbefragungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zur Einschätzung der Bildungsbereitschaft und Ausbildungsfähigkeit der Teilnehmer*innen des Produktiven Lernens mittels Fragebogen
  • Pädagog*innenbefragungen zur Rollenentwicklung im Produktiven Lernen (teilstrukturierte Interviews) und zur wissenschaftlichen Begleitung des IPLE (Fragebogen)
  • Jährliche Teilnehmerstatistik (Versetzungen, Schulabschlüsse und Anschlussperspektiven)
  • Verbleibbefragungen aller Schüler*innen des Produktiven Lernens, jeweils ein halbes Jahr nach Verlassen des Produktiven Lernens zur Stabilität von Anschlussperspektiven
  • Fallstudien von Schüler*innen des Produktiven Lernens in Sachsen in Zusammenarbeit mit den Pädagog*innen des Produktiven Lernens

Externe Evaluation des Produktiven Lernens

  • Die Projekte „Produktives Lernen in Sachsen“ und „Produktives Lernen in Mecklenburg-Vorpommern“ wurden von der Universität Rostock extern evaluiert.